Am Dienstag 12. März 2024 fand die diesjährige Generalversammlung des Köhlerverbands im Wiesner Mysterion Bramboden statt. Nach einem feinen Nachtessen nach «Hexer» Art konnte Präsident Willy Renggli 23 Mitglieder begrüssen, darunter auch Gemeindepräsident Willi Pfulg und die Ehrenmitglieder Alt-Nationalrat Ruedi Lustenberger sowie Monika und Rolf Müri vom Vorstand des Fördervereins Köhlerei Romoos.
Nach den üblichen Traktanden wie Jahresbericht des Präsidenten, der Präsentation der Jahresrechnung durch den Kassier Stefan Röösli sowie die Planung der Kohleproduktion 2024 konnten zwei neue Mitglieder durch Akklamation im Verband aufgenommen werden: Es sind dies Stefanie Wicki, Tochter von Köhler Markus Wicki mit Partner Fabian Niklaus.
Präsident gibt Amt nach 18 Jahren weiter
Seit 2006 ist Willy Renggli Präsident des Köhlerverbands Romoos. Er hat den Verband umsichtig und sehr erfolgreich geleitet. Mit Otto’s konnten neue Abnahme-Verträge ausgehandelt werden, welche den Köhlern ein gerechteres Zusatz-Einkommen sichern. In dieser Zeit konnten auch etliche Meilerplätze mit stabilen Überdachungen ausgestattet werden, was das Köhlerhandwerk ein wenig unabhängiger vom Wetter macht. Willy hat altersbedingt Hof und Handwerk seinem Sohn Ueli übergeben und möchte nun auch den Vorsitz im Verband weiterreichen.
Gleichzeitig stellt auch Christa Wicki ihr Amt als Aktuarin nach 9 Jahren zur Verfügung, da sie beruflich sehr ausgelastet ist und sich beruflich weiterbilden möchte.
Für die freiwerdenden Funktionen im Vorstand haben sich Köhlerin Doris Wicki als Präsidentin und Ueli Renggli als Aktuar zur Verfügung gestellt. Beide wurden von der Versammlung mit grossem Mehr gewählt und mit einem grossen Applaus im Vorstand willkommen geheissen.
Für ihre grossen Verdienste wurden die beiden scheidenden Vorstandsmitglieder vom Verband zum Ehrenmitglied bzw. zum Ehrenpräsidenten ernannt und ebenfalls mit langem Applaus geehrt.
Gemeindepräsident Willi Pfulg überbrachte die Grüsse des Gemeinderates und dankte den Köhlern für ihren Einsatz zur Erhaltung des alten Handwerks, welches schweizweit nur noch im Bramboden professionell ausgeübt wird.
Information zum Projekt «Zäme för üses Chrüz»
Alt-Gemeinde Präsidenten Franz Koch als Präsident des Verwaltungsrates der Hotel Kreuz AG Romoos konnte über das Projekt berichten, dass im Januar das angestrebte Finanzierungsziel erreicht werden konnte. Damit konnte für die Sanierung grünes Licht gegeben werden: Ende der Wild-Saison 2024 werden die ersten Räume geräumt, ab dann wird im Gemeindesaal gewirtet. Die sehr sportliche Planung sieht vor, dass bis zum 125-Jahr-Jubiläum des Hotel Kreuz im Sommer 2025 der Umbau abgeschlossen sein sollte.
Vom 22. – 25. August fand in Hardehausen und Giershagen in Nordrhein-Westfalen (D) das 12. Europäische Köhlertreffen statt, organisiert vom Europäischen Köhlerverband (EKV). Diesem Verband gehören heute über 2500 Mitglieder aus 12 Ländern an. Die beiden Orte des diesjährigen Treffens wurden vor 2 Jahren an der letzten Mitgliederversammlung gewählt, da beide Orte eng mit der Köhlerei verbunden sind:
Das Kloster Hardehausen ist eine im Jahre 1140 gegründete Zisterzienserabtei, deren Mönche seit jeher die Köhlerei betrieben. Während des napoleonischen Zeitalters wurde das Kloster aufgelöst und anderen Zwecken zugeführt; seit 1945 ist in den ehemaligen Klostergebäuden das Jugendhaus des Erzbistums Paderborn und seit 1949 die Landvolkshochschule beheimatet.
Giershagen, knapp 20 km von Hardehausen entfernt, lebte lange Zeit vom Bergbau und der Verarbeitung des Erzes. Dazu wurden Unmengen von Holzkohle benötigt, welche von den Köhlern rund um das Dorf hergestellt wurde. Dieser Raubbau an den Wäldern führte aber zu einem Mangel an Holzkohle, so dass um 1800 alle Gruben und die Hüttenwerke geschlossen werden mussten. Später wurde der Bergbau wieder aufgenommen, das Erz aber mit der Eisenbahn ins Ruhrgebiet transportiert und dort mit Steinkohle verhüttet. Bis 1963 wurden alle Gruben aus Rentabilitätsgründen nach und nach stillgelegt.
Eröffnung des Köhlertreffen in Hardehausen
Am Eröffnungsabend im Festzelt auf dem Klostergelände wurden vom EKV-Präsidenten Karl-Josef Tielke fast 400 Vertreter aus 8 Ländern begrüsst. Wichtigster Anwesender war der Heilige Köhler Alexander Carbonarius, dessen Statue eigens für diesen Anlass aus der etwa 15 km entfernten Kapelle in Grundsteinheim hergebracht worden war. Bevor Alexander Carbonarius im frühen 3. Jht. im Nordosten der heutigen Türkei zum Bischof geweiht wurde, war er Köhler. So durfte er nach mehr als 1750 Jahren wieder neben einem (Indoor-)Meiler stehen!
Die neue europäische Köhlerliesel Denise aus Giershagen wurde vorgestellt, welche dieses Amt nun für die nächsten 2 Jahre inne haben wird, und der anwesende Schirmherr der Veranstaltung, Erzbischof Hans-Josef Becker, wurde als Ehrenmitglied in den Verband aufgenommen. Mit der Vereinigung europäischer Bergmanns- und Hüttenvereine wurde die gegenseitige Ehrenmitgliedschaft vereinbart, da Berg- und Hüttenleute und Köhler seit jeher aufeinander angewiesen waren.
Aus der Schweiz waren an diesem Treffen Doris Wicki aus dem Entlebuch mit Heidi Moy, André Schraner von der Holzköhlerei Mettauertal, der Präsident und 3 Mitglieder des Köhlervereins Speuz (Erlinsbach AG) und der Förderverein Köhlerei Romoos mit der Präsidentin Monika Müri und Rolf Müri als Vertreter für die Köhlerei Romoos anwesend. Doris Wicki ist auch Vizepräsidentin des EKV. Wir waren in einfachen, aber zweckmässigen Zimmern des ehemaligen Klosters Hardehausen untergebracht.
Der nächste Tag fand ausschliesslich in Giershagen statt. Auf dem Meilerplatz der 3. Giershagener Meilerwoche an der Diemel war in den vergangenen Wochen ein Meiler aufgeschichtet worden samt Köhlerhütte, Verpflegungs- und Festzelten.
An der Mitgliederversammlung des EKV wurde beschlossen, dass der Verband die Bewerbung für die Eintragung der Köhlerei als «Immaterielles Kulturerbe der Menschheit» unterstützen wird, dass dies aber nur ein Land, also z.B. die Bundesrepublik Deutschland beantragen kann und dass es, anders als die Aufnahme in die Liste der «Immateriellen Kulturgüter der UNESCO», ein sehr viel langwierigerer Prozess sein wird.
Auch wurde ein neutraler Bericht zur Untersuchung der Umweltschädlichkeit der heutigen Köhlerei durch einen kompetenten, international angesehenen Fachmann gefordert, damit die Klimadebatte weiterhin engagiert und objektiv geführt werden kann.
Die bisherige Europäische Köhlerliesel Amélie, welche am letzten Europäischen Köhlertreffen vor 2 Jahren von den Charbonniers du Fleckenstein in Lembach (Elsass) erkürt worden war, wurde dankend verabschiedet.
Anschliessend stellte Helmut W. Rodenhausen aus der Schweiz sein neues Buch «Holzkohle – Vom schwarzen Gold zur Glut im Grill» vor, welches viele Aspekte der Holzkohle (Geschichte, Verarbeitungsarten, Holzkohle in der Kunst, etc.) behandelt und viele eindrückliche Bilder, auch vom Napfgebiet, enthält.
Für das nächste Köhlertreffen haben sich die Köhler aus dem Harz beworben: Es wird vom 16.-19. September 2021 in Wolfshagen im Harz stattfinden und das Motto «Typisch Harz» tragen.
Am Abend, inzwischen hatte sich auch zahlreich die Dorfbevölkerung eingefunden, wurden auf dem Festplatz acht Linden gepflanzt, für jedes Gastland eine. Für die Schweiz durfte Monika Müri, Präsidentin des Fördervereins Köhlerei Romoos, die Schaufel anpacken. Dieser Baumkreis soll dann im Laufe der Zeit zu einem einheitlichen, schattigen Dach zusammenwachsen.
Anschliessend wurde der Kohlenmeiler im Beisein der Prominenz gezündet. Nach dem Essen spielten der Musikverein Giershagen mit den Knappenvereinen der Region zu einer Bergmännischen Serenade auf, sehr romantisch mit Fackeln beleuchtet.
Bis in den späten Abend, die Rückfahrt war auf 23.00 Uhr festgelegt, konnte man um Meiler und Lagerfeuer diskutieren und Freundschaften pflegen oder auch nur die tolle Stimmung geniessen.
Der Samstag war ganz dem Ausflug nach Paderborn gewidmet. Nach dem Empfang durch Erzbistum und Stadt Paderborn konnten die Köhler vor dem Paderborner Dom an der Weihe der neuen mittelalterlichen Glocke für die Bartholomäuskapelle teilnehmen. Diese Glocke war nach alt überlieferter Methode mit Holzkohle von Köhlern des EKV gegossen worden.
Der Abschlussabend stand dann ganz im Zeichen von Geselligkeit mit alter Musik und Dankesworten, da am nächsten Tag die meisten Teilnehmer wieder die Heimreise antreten mussten.
Vom 22. – 24. Juni 2018 fand in Schötz LU das 62. Zentralschweizerische Jodlerfest statt.
Beim grossen Festumzug am Sonntagnachmittag mit 1600 Teilnehmenden nahm auch der Köhlerverband Romoos mit einem Meiler auf einem Wagen teil. Der Förderverein Köhlerei Romoos verteilte während des Umzugs gegen 1000 Flyer mit je einem aufgeklebten Sugus-Bonbon. Diese fanden überall reissenden Absatz, so dass gegen das Ende des Umzugs alle Vorrräte aufgebraucht werden.
Bilder von den Vorbereitungen:
(Leider konnten wir während des Umzugs keine Fotos machen – wir waren zu beschäftigt)
Am 6. März 2018 um 19:30 Uhr fand im Hotel Kreuz in Romoos die Generalversammlung 2018 des Köhlerverbandes Romoos statt. Es waren 26 Personen anwesend, davon auch Vertreter der Gemeinde und der Vorstand des neugegründeten Fördervereins Köhlerei Romoos.
Nach dem gemeinsamen Imbiss führte der Präsident Willy Renggli speditiv durch die Versammlung. Dabei konnte Monika Müri von der Gründung des Fördervereins berichten und Robert Müller vom Erfolg seines Films «Köhlernächte». Der Gemeindepräsident Willi Pfulg überbrachte dann das Grusswort der Gemeinde Romoos.
Unter «Verschiedenes» wurde Paul Duss mit einem Präsent für seine Verdienste für die Köhlerei Romoos geehrt. Robert Müller, Monika und Rolf Müri wurden für ihren Einsatz bei der Gründung und dem Aufbau des Fördervereins Köhlerei Romoos die Ehrenmitgliedschaft beim Köhlerverband Romoos verliehen.
Nach dem Ende des offiziellen Teils wurde noch bis weit in die Nacht diskutiert und die Kameradschaft gepflegt.
Die Vorpremiere des Kino-Films Köhlernächte von Robert Müller fand am Vormittag des 7. Januar im Kino Bourbaki Luzern im Beisein der Film-Equipe, von Presse und TV und der Romooser Köhler statt.
Nach der Vorführung des beeindruckenden Films wurde die Köhler von Romoos, die Crew und weitere Helfer von Robert Müller vorgestellt und mit einem Present geehrt. Willy Renggli, der Präsident des Köhlerverbandes, revanchierte sich mit einer Köhlerweste für Robert Müller.
Anschliessend an diesen offiziellen Teil wurde im Foyer des Kinos ein Apéro serviert. Dabei wurde weiter über den Film diskutiert und weitere Kontakte geknüpft.
Der Film Köhlernächte ist weiterhin als DVD (mit Bonusmaterial) und via VOD erhältlich.
Der Film kann auch auf ⇒ Play Suisse kostenlos gestreamt werden.
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